Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Geräte
⁂ Definition
Ortsveränderliche elektrische Geräte sind elektrische Geräte, die nicht fest installiert sind, sondern bei Bedarf an verschiedene Orte gebracht und dort genutzt werden können. Sie sind in der Regel mit einem Stecker versehen und können leicht vom Benutzer angeschlossen und wieder entfernt werden. Beispiele für ortsveränderliche elektrische Geräte sind Staubsauger, Elektrobohrmaschinen, Kaffeemaschinen oder elektrische Rasierer. Laut Definition sind ortsveränderliche Geräte nicht verbaut und wiegen weniger als 23 kg. Bürogeräte wie Computer oder Drucker, Laborgeräte, elektrisch betriebene Handwerkzeuge, Kabeltrommeln oder Verlängerungskabel fallen unter den Begriff ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel.
In Deutschland sind diese Geräte im Zusammenhang mit der Sicherheit und dem Arbeitsschutz durch die Unfallverhütungsvorschriften (z.B. DGUV Vorschrift 3) geregelt. Sie müssen regelmäßig auf ihre Sicherheit geprüft werden, um Unfälle durch elektrische Fehler zu vermeiden.
Bevor ein solches Gerät in einem Unternehmen oder in einer öffentlichen Einrichtung eingesetzt werden darf, muss eine Elektrogeräteprüfung durchgeführt werden. Erst nachdem das ortsveränderliche Gerät durch den Prüfer freigegeben wird, darf es zum Einsatz kommen.
⁂ Gute Gründe für den E-Check
Sicherheit
Die regelmäßige Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter in einer sicheren Arbeitsumgebung arbeiten können. Durch die Identifizierung und Beseitigung potenzieller Gefahrenquellen wie defekter Stecker, Leitungen oder Gehäuse können Stromschläge und andere elektrische Unfälle vermieden werden. Diese Maßnahme trägt dazu bei, das Vertrauen der Mitarbeiter in ihre Arbeitsumgebung zu stärken und ihr Wohlbefinden zu fördern.
Gesetzliche Vorgaben
Arbeitgeber sind verpflichtet, die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten. Die regelmäßige Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel ist gesetzlich vorgeschrieben und hilft Arbeitgebern, die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten. Durch die Durchführung der Prüfung können Arbeitgeber zeigen, dass sie ihre Verantwortung für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter ernst nehmen und bereit sind, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um sicherzustellen, dass die Arbeitnehmer sicher arbeiten können.
Minimiertes Haftungsrisiko
Wenn ein Mitarbeiter aufgrund eines elektrischen Unfalls verletzt wird, kann dies zu schwerwiegenden Haftungsansprüchen gegen das Unternehmen führen. Die regelmäßige Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel hilft Arbeitgebern, ihre Mitarbeiter zu schützen und das Risiko von Haftungsansprüchen zu minimieren. Indem Arbeitgeber sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter in einer sicheren Arbeitsumgebung arbeiten können, können sie das Risiko von Unfällen reduzieren und dadurch mögliche Haftungsansprüche vermeiden.
⁂ Prüffristen
Empfehlungen der DGUV V3 Vorschrift
Was wird geprüft? | Prüffrist/Intervall | Worauf wird geprüft? | Wer darf prüfen? | |
Ortsfeste elektrische Anlagen und Betriebsmittel | elektrische Anlagen und ortsfeste Betriebsmittel | 4 Jahre | ordnungsgemäßer Zustand | Elektrofachkraft |
elektrische Anlagen und ortsfeste Betriebsmittel in „Betriebsstätten, Räumen und Anlagen besonderer Art“ | 1 Jahr | ordnungsgemäßer Zustand | Elektrofachkraft | |
Schutzmaßnahmen mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen in nicht stationären Anlagen | 1 Monat | Wirksamkeit | Elektrofachkraft oder EuP, wenn sie geeignete Messgeräte benutzt. | |
Fehlerstrom-, Differenzstrom- und Fehlerspannungs-Schalter in stationären und nicht stationären Anlagen | 6 Monate, arbeitstäglich | einwandfreie Funktion durch Betätigen der Prüfeinrichtung | Benutzer | |
Ortsveränderliche elektrische Geräte |
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6 Monate (Baustelle: 3 Monate) | ordnungsgemäßer Zustand | Elektrofachkraft oder EuP unter Aufsicht einer Elektrofachkraft |