Alles Wissenswerte über DGUV V3


  1. Was sind DGUV-V3 Prüfung, E-Check und BGV A3 Prüfung?
  2. Was ist das Ziel des E-Checks?
  3. Gibt es Unterschiede?
  4. Gibt es eine Pflicht zur Prüfung?
  5. Was passiert bei der Prüfung?
  6. Folgen, wenn Mängel festgestellt werden?



 Was sind DGUV-V3 Prüfung, E-Check und BGV A3 Prüfung?

Der E-Check ist eine unabhängige und regelmäßig durchgeführte Sicherheitsprüfung für elektrische Anlagen und Geräte in Deutschland. Dabei wird die elektrische Sicherheit von Installationen, Anlagen und Geräten in privaten Haushalten, Gewerbe- und Industriebetrieben überprüft. Ziel des E-Checks ist es, potenzielle Gefahren wie Kurzschlüsse, Überlastungen oder defekte Leitungen frühzeitig zu erkennen und somit Unfälle, Brände oder Stromausfälle zu vermeiden.

Der Ablauf umfasst eine Sichtprüfung sowie Messungen und Prüfungen der elektrischen Anlage durch einen qualifizierten Elektriker. Nach erfolgreicher Prüfung erhält der Eigentümer oder Betreiber ein Prüfprotokoll, das die Sicherheit der Anlage bestätigt. Der E-Check trägt zur Sicherheit der Nutzer bei und ist in manchen Fällen auch eine Voraussetzung für Versicherungen oder behördliche Auflagen.



 Was ist das Ziel des E-Checks?

Das Ziel der DGUV Vorschrift 3 (ehemals BGV A3) Prüfung, welcher auch E-Check genannt wird, falls dieser von zertifizierten Unternehmen durchgeführt wird, ist es, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten am Arbeitsplatz zu gewährleisten, indem elektrische Anlagen, Betriebsmittel und Geräte regelmäßig auf ihre Sicherheit überprüft werden.

Durch die Prüfung sollen Mängel, Defekte oder potenzielle Gefahren frühzeitig erkannt und behoben werden, um Unfälle, Stromschläge oder Brände zu vermeiden. Insgesamt dient die DGUV V3 Prüfung dazu, die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und Sicherheitsstandards im Umgang mit elektrischen Anlagen sicherzustellen.



 Gibt es Unterschiede?

Der Unterschied zwischen der BGV A3 und der DGUV Vorschrift 3 (DGUV V3) liegt hauptsächlich im rechtlichen Status und in der Anwendungsweise. Wo man früher (vor 2017) die Prüfung nach BGV A3 brauchte, braucht man heutzutage sich Prüfung nach DGUV Vorschrift 3.

BGV A3 (Berufsgenossenschaftliche Vorschrift A3)

  • War eine frühere Unfallverhütungsvorschrift der Berufsgenossenschaften, die speziell die elektrische Sicherheit am Arbeitsplatz regelte.
  • Sie wurde im Jahr 2017 durch die DGUV Vorschrift 3 abgelöst.
  • Die BGV A3 ist heute veraltet und gilt nur noch in historischen Zusammenhängen.

DGUV Vorschrift 3 (DGUV V3)

  • Ist die aktuelle gesetzliche und technische Regelung für elektrische Anlagen und Betriebsmittel im Betrieb.
  • Sie basiert auf den Sicherheitsvorschriften der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und den technischen Regeln der Elektrotechnik (z.B. DIN VDE).
  • Sie regelt die Prüfung, Wartung und den sicheren Betrieb elektrischer Anlagen und Geräte im Unternehmen.

Kurz gesagt:
BGV A3 ist die frühere, inzwischen außer Kraft gesetzte Vorschrift.
DGUV V3 ist die aktuelle, gültige Vorschrift für elektrische Sicherheit in Betrieben.
Wenn Sie also auf dem neuesten Stand sind, sollten Sie sich an die DGUV V3 halten, da sie die rechtlich verbindliche Regelung darstellt.



 Gibt es eine Pflicht zur Prüfung?

Die Prüfungsanforderungen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) V3, auch bekannt als "Elektrische Anlagen und Betriebsmittel", sind in der Regel für bestimmte Tätigkeiten im Bereich der Elektroinstallation und -wartung verpflichtend. Ob eine Prüfung Pflicht ist, hängt jedoch vom jeweiligen Einsatzgebiet und den geltenden Vorschriften ab.

Im Allgemeinen gilt:

  • Für Elektrofachkräfte, die elektrische Anlagen prüfen, warten oder installieren, ist die Durchführung von qualifizierten Prüfungen (wie der DGUV V3 Prüfung) verpflichtend, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten.
  • Für Unternehmen ist die regelmäßige Prüfung der elektrischen Anlagen durch qualifiziertes Personal gesetzlich vorgeschrieben, um Unfälle und Schäden zu vermeiden.
  • Die Prüfungen müssen gemäß den Vorgaben der DGUV Regel 3 (bzw. DGUV Vorschrift 3) durchgeführt werden, die die Sicherheit elektrischer Anlagen regelt.
Kurz gesagt: Ja, die DGUV V3 Prüfung ist in vielen Fällen Pflicht, insbesondere wenn es um die Sicherheit und den gesetzlichen Arbeitsschutz bei elektrischen Anlagen geht.
Es ist ratsam, sich bei einem Fachmann oder der zuständigen Berufsgenossenschaft über die konkreten Anforderungen für Ihren Betrieb oder Ihre Tätigkeit zu informieren.



 Was passiert bei der Prüfung?

Bei einem E-Check werden diverse Aspekte der elektrischen Anlagen und Betriebsmittel überprüft, um sicherzugehen, dass die Funktionsfähigkeit den geltenden Vorschriften und Normen entsprechen.

  1. Sichtprüfung:
    • In den meisten Fällen wird als erstes eine Sichtprüfung durchgeführt, mit welcher sichergestellt wird, dass die elektrischen Anlagen, Geräte und Betriebsmittel in gutem Zustand sind und keine offensichtlichen Schäden oder Mängel aufweisen.
  2. Funktionstest:
    • Die elektrischen Anlagen und Betriebsmittel werden einem Funktionstest unterzogen, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren und keine Sicherheitsrisiken darstellen.
  3. Fehlerstrom:
    • Der Fehlerstrom wird gemessen, um sicherzustellen, dass bei einem Fehlerstrom der Stromkreis schnell genug unterbrochen wird, um Unfälle zu vermeiden.
  4. Isolationswiderstand:
    • Der Isolationswiderstand der elektrischen Anlagen und Betriebsmittel wird überprüft, um sicherzustellen, dass sie ausreichend gegenüber Spannungen isoliert sind und keine Stromlecks auftreten.
  5. Schutzleiterwiderstand:
    • Der Schutzleiterwiderstand wird überprüft, um sicherzustellen, dass der Schutzleiter in der elektrischen Anlage oder im Betriebsmittel ordnungsgemäß funktioniert und im Falle eines Fehlers den Strom sicher ableiten kann.
  6. Schleifenimpedanz:
    • Die Schleifenimpedanz wird gemessen, um sicherzustellen, dass bei einem Kurzschluss der Stromkreis ausreichend schnell unterbrochen wird und keine gefährlichen Situationen entstehen.

Sind alle einzelnen Prüfschritte erfolgreich abgeschlossen, wird das Betriebsmittel mit einer Prüfplakette oder einem Etikett gekennzeichnet, welche die Funktionsfähigkeit des geprüften Geräts zum Zeitpunkt der Prüfung den Anforderungen der DGUV V3 entspricht.

Zusätzlich werden alle Einzelprüfungen in einem Prüfprotokoll dokumentiert, welches alle relevanten Informationen über die DGUV V3 Prüfung enthält. Es wird vom Prüfer erstellt, der die Prüfung durchgeführt hat, und sollte vom Betreiber des elektrischen Betriebsmittels aufbewahrt werden um im Falle von Unfällen oder Schäden darauf verweisen zu können.



 Folgen, wenn Mängel festgestellt werden?

Wenn bei der DGUV V3 Prüfung Mängel festgestellt werden, sind folgende Schritte üblich:

  1. Mängelaufnahme und Dokumentation:
    • Die festgestellten Mängel werden sorgfältig dokumentiert, meist in einem Prüfbericht. Dabei wird festgehalten, um welche Mängel es sich handelt, die Art der Mängel und die betroffenen Geräte.
  2. Sofortige Maßnahmen:
    • Bei akuten Sicherheitsrisiken, beispielsweise bei erheblichen Defekten, muss das elektrische Gerät sofort außer Betrieb genommen werden, um Unfälle oder Schäden zu vermeiden.
  3. Instandsetzung oder Reparatur:
    • Die Mängel müssen behoben werden. Das kann durch Reparatur, Austausch oder andere geeignete Maßnahmen erfolgen, um die Sicherheit wiederherzustellen.
  4. Wiederholte Prüfung:
    • Nach Behebung der Mängel ist eine erneute Prüfung erforderlich, um sicherzustellen, dass die Geräte wieder den Sicherheitsanforderungen entsprechen.
  5. Verschriftlichung und Nachweis:
    • Alle Maßnahmen und Ergebnisse werden dokumentiert. Die Prüfbescheinigung wird entsprechend aktualisiert, da sie nach DGUV V3 regelmäßig (in der Regel jährlich) erneuert werden sollte.
  6. Folge- und Präventionsmaßnahmen:
    • Bei wiederkehrenden Mängeln oder systematischen Problemen sollte geprüft werden, ob die zugrunde liegenden Ursachen beseitigt werden, um zukünftige Mängel zu vermeiden.
Kurz gesagt: Festgestellte Mängel bei der DGUV V3 Prüfung müssen schnellstmöglich behoben werden, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Bei schwerwiegenden Mängeln ist der Betrieb mit dem jeweiligen elektrischen Gerät sofort einzustellen, bis die Mängel behoben sind.